Mein Bewertungssystem
Rezensionen sind immer ein Balanceakt zwischen persönlicher Leseerfahrung und einer gewissen Berücksichtigung objektiver Kriterien. Deshalb versuche ich meine Bewertungen möglichst fair, transparent und nachvollziehbar zu gestalten. An dieser Stelle möchte ich daher versuchen zu erklären, wie mein Bewertungssystem funktioniert, worauf ich bei meinen Rezensionen versuche zu achten und wie viel Subjektivität, aber auch Objektivität, darin steckt.
Grundsätzlich ist mir wichtig zu betonen: Jede Rezension spiegelt meine persönliche Leseerfahrung wider. Lesen ist etwas sehr Individuelles, geprägt von eigenen Vorlieben, Erwartungen, Stimmungen und Erfahrungen. Dennoch versuche ich stets, meine subjektive Meinung konstruktiv darzustellen und sie um objektive Gesichtspunkte zu ergänzen.
Subjektive Eindrücke und objektive Anerkennung
In meinen Rezensionen beschreibe ich ehrlich, was mir gefallen hat und was für mich weniger gut funktioniert hat. Nur weil mir persönlich bestimmte Aspekte einer Geschichte nicht zugesagt haben, bedeutet das nicht, dass sie objektiv betrachtet schlecht sind oder anderen Leserinnen und Lesern nicht gefallen könnten.
Gerade deshalb versuche ich stets Leistungen anzuerkennen – sei es das handwerkliche Können der Autorin oder des Autors, die Originalität einer Idee oder die sorgfältige Ausarbeitung bestimmter Elemente. Mein Ziel ist es nicht, ein Werk „abzustrafen“, sondern meine persönliche Leseerfahrung zu teilen und transparent zu machen, warum ich ein Buch so bewerte, wie ich es tue, auch wenn mir selbst beim Schreiben der Rezension manchmal erst richtig bewusst wird, woran es für mich persönlich gehakt hat. Gleichzeitig möchte ich Raum für andere Meinungen zulassen.
Worauf ich bei meinen Rezensionen konkret eingehe
• den Inhalt der Geschichte und den grundlegenden Aufbau der Handlung
• die Handlung selbst, ihren roten Faden sowie ihre Schlüssigkeit
• die Charaktere und ihre Entwicklung im Verlauf der Geschichte
• die Erzählperspektive und deren Wirkung auf das Leseerlebnis
• den Schreib- und Erzählstil
• das Tempo der Geschichte sowie den Spannungsaufbau
• den Weltenbau und (falls vorhanden) das Magiesystem
Für meine Rezensionen ziehe ich verschiedene Aspekte heran, deren Bedeutung je nach Buch unterschiedlich ausfällt. Zusammen ergeben sie für mich ein stimmiges Gesamtbild, auf dessen Basis ich meine Bewertung vornehme. Oder es in der Regel zumindest versuche, denn wie gesagt, manchmal überwiegt dann doch mein persönliches Leseempfinden und ich entscheide aus dem Bauch heraus.
Worauf ich persönlich bei Geschichten besonders Wert lege
Ein zentraler Punkt meiner Bewertungen ist für mich das Worldbuilding. Ich liebe lebendige, sorgfältig ausgearbeitete Welten mit klaren Strukturen und (falls vorhanden) einem stimmigen Magiesystem. Besonders wichtig ist mir, dass die Welt nicht nur als Kulisse dient, sondern aktiv in die Handlung eingebunden ist und Einfluss auf Figuren und Ereignisse nimmt.
Ebenso entscheidend sind für mich Charaktere, die facettenreich, authentisch und emotional greifbar sind. Ich möchte mit ihnen fühlen, hoffen, leiden und bangen. Geschichten dürfen und sollen mich berühren, und ich schätze es besonders, wenn Figuren im Laufe der Handlung glaubhaft wachsen, an Herausforderungen reifen oder auch an ihnen scheitern und ich am Ende das Gefühl habe, sie ein Stück ihres Weges begleitet zu haben.
Eine gute Geschichte braucht zudem einen klar erkennbaren roten Faden und innere Schlüssigkeit. Komplexe Handlungen und unerwartete Wendungen sind für mich ausdrücklich willkommen, solange sie sinnvoll eingebettet sind und die Geschichte bereichern.
Unabhängig vom Genre lege ich großen Wert auf innere Logik und Konsistenz. Regeln, Fakten und Zusammenhänge sollten stimmig sein, etwa bei politischen Hintergründen, gesellschaftlichen Strukturen oder dem dargestellten Alltag, damit die Welt glaubwürdig und in sich geschlossen wirkt.
Mein Elch-Bewertungssystem im Überblick
Da ich keine null Elche vergebe und auch keine halben Elche, beginnt mein Bewertungssystem bei einem Elch und endet bei fünf Elchen.
Nicht empfehlenswert
Ein Elch ist die niedrigste Bewertung, die ich vergebe. Bücher mit dieser Wertung konnten mich weder emotional noch inhaltlich überzeugen und haben mir insgesamt leider nicht zugesagt. Für mich persönlich sind sie nicht empfehlenswert.
Konnte mich nicht überzeugen
Zwei Elche bedeuten, dass mir das Buch leider nicht sonderlich zugesagt hat oder meinen Geschmack kaum getroffen hat. Es gab möglicherweise einzelne Ansätze oder Ideen, die interessant waren, insgesamt konnte mich die Geschichte jedoch nicht mitreißen oder abholen.
Gut und solide
Drei Elche sind für mich eine gute Bewertung. Diese Bücher sind solide, gut geschrieben und insgesamt empfehlenswert, auch wenn sie mich nicht vollkommen begeistern konnten. Die Geschichte ist ordentlich umgesetzt und oft fehlt hier nur das gewisse Etwas oder die emotionale Tiefe; dennoch hatte ich ein durchaus positives Leseerlebnis.
Sehr gut
Vier Elche vergebe ich an Bücher, die mich deutlich überzeugt haben. Sie zeichnen sich durch starke Charaktere, eine stimmige Handlung und oft gelungenes Worldbuilding aus. Sie haben mich mitgerissen, emotional berührt oder nachhaltig beeindruckt. Diese Geschichten sind definitiv empfehlenswert und bleiben mir meist positiv im Gedächtnis.
Absolute Leseempfehlung, Herzensbücher und einzelne Highlights
Fünf Elche sind bei mir die Höchstwertung. Diese Bücher haben mich meist (bis auf manchmal minimale Punkte) auf ganzer Linie überzeugt, emotional mitgerissen und nachhaltig beeindruckt. Sie zeichnen sich durch tiefgehende Charaktere, intensive Emotionen, ein durchdachtes Worldbuilding und eine mitreißende Geschichte aus. Diese Bücher sind für mich absolute Leseempfehlungen, Herzensbücher und auch einzelne Highlights. Denn auch unter ihnen heben sich manche nochmal ein wenig gesondert hervor.
