Transparenz:
“Der Sternenstaubdieb“ von Chelsea Abdullah, erschienen bei Klett-Cotta Verlag, ist ein Rezensionsexemplar, das mir vom Verlag als Gebundene Ausgabe mit Schutzumschlag kostenlos für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt wurde. Die kostenlose Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. Meine Rezension spiegelt ausschließlich meine eigenen Eindrücke wider. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.
Über das Buch

Autor*in: Chelsea Abdullah
deutscher Titel: Der Sternenstaubdieb
Originaltitel: The Stardust Thief
Reihe | Band: The Sandsea Chronicles #1
Verlag: Klett-Cotta (15. Februar 2025)
Seitenzahl: 576 Seiten | Gebundene Ausgabe (auch als eBook erhältlich)
ISBN: 978-3608966138
Genre: High Fantasy, Epic Fantasy
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Umschlaggestaltung: Birgit Gitschier, Augsburg
Aus dem amerikanischen Englisch übersetzt von Urban Hofstetter
Worum geht es im Buch?
»Tauchen Sie ein in ein unvergleichlich schönes Abenteuer!« KIRKUS REVIEW
»Abdullah zeichnet eine Welt voller Magie, in der alles passieren kann, was man sich erträumt.« BOOKLIST
Loulie al-Nazari ist überall bekannt als die Mitternachtshändlerin. Sie jagt illegaler Magie der Dschinn hinterher, um sie auf dem Nachtmarkt teuer zu verkaufen. Eines Tages lässt der Sultan sie verhaften. Sie muss eine verschollene magische Lampe für ihn finden oder sterben. Auf der Reise kreuzt ein Dschinnmörder ihren Weg: der berüchtigte Sternenstaubdieb… Ein betörendes Fantasyepos um eine starke und verletzliche Protagonistin.
Seit die Frau des Sultans von einem Dschinn getötet wurde, werden diese im gesamten Land erbittert gejagt. Für Loulie und ihren engen Freund, den Dschinn Qadir, ist der Handel mit deren Magie hoch gefährlich. Und nun müssen sie sich auf die Suche nach der geheimnisvollen Lampe machen. Sie werden begleitet von Prinz Omar und dessen Gehilfin, der Diebin Aisha. Aber Loulie weiß nicht, dass Omar die Gestalt mit anderen Menschen tauschen kann. Nicht nur die Wüste birgt Gefahr, sondern auch manches Mitglied der Karawane… Ein Fantasy-Epos um eine gleichermaßen starke wie verletzliche Protagonistin, eingebettet in eine betörende Erzählung und von den leuchtenden Farben einer fernen Welt durchdrungen.
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Klett-Cotta Verlag | Der Sternenstaubdieb – Chelsea Abdullah
Tropes
Tropes – diese Story-Elemente erwarten dich:
- Found Family
- Enemies-to-Reluctant-Allies
- Magical Quest
- Disguised Identity
- Ancient Prophecy
- Lost Artefacts
- Morally Grey Characters
Spice-Level
Spice-Level: (basierend auf meiner eigenen Meinung)
Das Buch enthält keine expliziten romantischen oder erotischen Szenen. Romantik spielt nur eine sehr untergeordnete Rolle – im Vordergrund stehen Magie, Abenteuer und zwischenmenschliche Dynamiken, bei denen Vertrauen wichtiger ist als Begehren.
Meine Meinung zu "Der Sternenstaubdieb"
„Der Sternenstaubdieb“ von Chelsea Abdullah ist der fesselnde Auftaktband der „The Sandsea Chronicles”-Reihe und gehört ins Genre der epischen Fantasy mit orientalischem Flair. Die Geschichte entführt ihre Leserinnen und Leser in eine Welt voller Magie, Dschinn, flirrender Hitze und geheimnisvoller Nachtmärkte – ein neues, originelles Abenteuer, das liebevoll an die Erzählungen aus 1001 Nacht erinnert. Ich konnte diesem Buch einfach nicht widerstehen – zu sehr liebe ich Geschichten aus dem Orient, die von Magie, Geheimnissen und alten Legenden durchdrungen sind. Schon der Klappentext hat mich direkt neugierig gemacht, und was folgte, war eine Reise, die mich nicht enttäuscht hat.
Zwar hat die Geschichte ein wenig gebraucht, um in Fahrt zu kommen, und besonders am Anfang war ich stellenweise verwirrt – vor allem, weil viele Begriffe, Namen und magische Elemente auf einmal auf mich einprasselten. Aber sobald ich mich in der Welt zurechtgefunden hatte, wurde ich Seite um Seite mehr hineingezogen. Das Tempo nimmt stetig zu, die Spannung steigt mit jeder Begegnung, jedem Rätsel und jeder Enthüllung.
Die Handlung dreht sich um Loulie al-Nazari, die unter dem Namen Mitternachtshändlerin bekannt ist. Sie handelt mit verbotener Dschinn-Magie und muss plötzlich für den Sultan eine mächtige, verschollene Lampe finden – oder mit dem Leben bezahlen. Begleitet wird sie von Qadir, einem Dschinn, der mehr ist, als er zu sein scheint, dem geheimnisvollen Prinzen Omar und der kämpferischen Diebin Aisha. Auf ihrer Reise lauern nicht nur Gefahren in der Wüste, sondern auch Verrat innerhalb der eigenen Gruppe. Besonders faszinierend fand ich dabei, dass man nie genau wusste, wem man trauen kann – das macht die Geschichte so spannend.
Die Charaktere sind vielschichtig, obwohl sie in diesem ersten Band eher vorgestellt als vollständig entwickelt werden. Sie wachsen einem nicht sofort ans Herz, aber sie entfalten sich Stück für Stück durch ihr Handeln, durch ihre Entscheidungen, und vor allem durch die Herausforderungen, denen sie sich stellen müssen. Loulie ist eine starke, verletzliche Figur, die nicht heldenhaft perfekt wirkt – sondern menschlich. Besonders mochte ich die Beziehung zwischen ihr und Qadir, die ganz ohne Kitsch auskommt, aber sehr tief geht. Qadir ist Beschützer, Vertrauter und väterlicher Freund zugleich – und bildet das emotionale Rückgrat der Geschichte. Dabei bleibt er selbst geheimnisvoll, doch seine Loyalität ist unerschütterlich. Aisha bringt als kampferprobte Diebin Schwung und eine gewisse Ironie ins Geschehen – auch sie ist eine Figur mit Tiefe, geprägt von Schuld und Sehnsucht. Ihre Textstellen habe ich am liebsten gelesen. Prinz Omar bleibt bis zum Schluss ein Rätsel. Er wirkt kühl und verfolgt seine eigenen Pläne. Und dann ist da noch Mazen, der in seiner sanften, unsicheren Art einen wunderbaren Kontrast bildet: Er liebt Geschichten, flieht vor Verantwortung, und wird auf überraschende Weise Teil eines Spiels, das größer ist, als er selbst je geahnt hätte.
Der Schreibstil von Chelsea Abdullah ist bildhaft und atmosphärisch. Man kann die Hitze der Wüste fast spüren, die Schatten in den Gassen der Städte sehen, das Knistern der Magie fühlen. Die Erzählperspektive wechselt zwischen den Hauptfiguren, was den Blick auf die Handlung erweitert und zusätzliche Tiefe bringt. Gerade weil jeder der vier Protagonist*innen seine ganz eigene Sichtweise hat, wird die Geschichte lebendiger.
Der Weltenbau ist eine der großen Stärken dieses Buches. Abdullah erschafft eine Welt, die so detailreich und magisch ist, dass man sich darin verlieren kann – mit fliegenden Teppichen, Dschinn-Artefakten, verschlungenen Gassen, uralten Ruinen und geheimen Geschichten, die unter Teppichen und Sand verborgen liegen. Viele bekannte Motive aus den klassischen Erzählungen – wie Aladdin und die Wunderlampe, die 40 Räuber oder die Geschichtenerzählerin – werden neu interpretiert und geschickt in die Handlung eingebaut.
Das Magiesystem hat mich besonders fasziniert: Es dreht sich um die Macht der Dschinn, deren Körper und Artefakte nach dem Tod genutzt werden können – eine ebenso beeindruckende wie düstere Vorstellung. Die Magie folgt klaren Regeln, fordert oft einen Preis und ist tief mit der Geschichte der Welt verwoben. Nur die Einführung eines nonbinären Dschinn mit Neopronomen hat an einigen Stellen meinen Lesefluss ein wenig ins Wanken gebracht.
Fazit
„Der Sternenstaubdieb“ von Chelsea Abdullah ist ein episches Fantasyabenteuer aus einer Welt wie aus 1001 Nacht – atmosphärisch, magisch und spannend. Wer Geschichten aus dem Orient liebt und sich gern von einer neuen, märchenhaften Welt verzaubern lässt, wird hier definitiv fündig. Ich freue mich schon sehr auf die Fortsetzung – denn diese Geschichte hat gerade erst begonnen.
Meine Bewertung


Altersempfehlung und Zielgruppe
“Der Sternenstaubdieb” eignet sich besonders für Leser*innen ab 16 Jahren. Die Sprache ist zugänglich, aber inhaltlich bietet das Buch eine gewisse Tiefe, was jüngeren Leser*innen das Verständnis erschweren könnte. Themen wie Tod, Verrat, politische Intrigen und moralische Grauzonen werden sensibel, aber nicht oberflächlich behandelt. Auch das Tempo und der Weltenbau setzen ein gewisses Maß an Konzentration voraus.
Empfohlen wird das Buch für alle, die sich für orientalisch inspirierte Fantasywelten, magische Quests, Mythologie und starke weibliche Hauptfiguren begeistern. Fans von We Hunt the Flame, The City of Brass, The Wrath and the Dawn oder klassischen Märchenerzählungen aus 1001 Nacht werden an der Geschichte große Freude haben.
Autor*in
Chelsea Abdullah ist eine amerikanisch-kuwaitische Schriftstellerin. Schon als Kind lauschte sie Geschichten über mysteriöse Kreaturen der Wüste und schlaue – aber nur manchmal sympathische – Helden. Nach dem MA in Englisch an der Duquesne University zog sie nach New York, wo sie heute lebt.
(Quelle + Infos: https://www.klett-cotta.de/personen/chelsea-abdullah-p-9723)
Du möchtest mehr über Chelsea Abdullah und ihre magischen Geschichten erfahren?
Dann besuche ihre offizielle Website oder folge ihr auf Instagram, um keine Neuigkeiten zu verpassen!

Weil deine Gedanken zählen!
Ich hoffe, meine Rezension hat dir gefallen und dich neugierig gemacht.
Hast du schon einmal eine Geschichte gelesen, die sich anfühlt wie ein Märchen aus längst vergangener Zeit – und doch ganz neu und originell ist?
Ich bin gespannt auf deine Gedanken – schreib sie mir gerne in die Kommentare!
Die Urheberrechts- und Copyright-Informationen sind in meinem Impressum hinterlegt.