Transparenz:
“Vanity Falling: Academy of Sins“ von Kari Vanadis, erschienen bei Piper Verlag, ist ein Rezensionsexemplar, das mir vom Verlag als Taschenbuch kostenlos für Rezensionszwecke zur Verfügung gestellt wurde. Die kostenlose Bereitstellung des Buches hat meine Meinung in keiner Weise beeinflusst. Meine Rezension spiegelt ausschließlich meine eigenen Eindrücke wider. Vielen Dank an den Verlag für die Bereitstellung des Exemplars.
Über das Buch

Autor*in: Kari Vanadis
Originaltitel: Vanity Falling: Academy of Sins
Reihe | Band: Krone der Gefallenen #1
Verlag: between pages by Piper (27. Februar 2025)
Seitenzahl: 432 Seiten | Taschenbuch (auch als eBook erhältlich)
ISBN: 978-3492508452
Genre: Romantasy
Altersempfehlung: ab 16 Jahren
Umschlaggestaltung: Emily Bähr, www.emilybaehr.de
Worum geht es im Buch?
Du bist ihr Untergang. Sie ist deine Verdammnis. Düster-romantische Dark Academia für Fans von Stella Tack, Leigh Bardugo und Kerri Maniscalco
„Sie war kein Albtraum, sondern etwas weitaus Schlimmeres: ein verlockender, unerreichbarer – ein verbotener Traum.“
Rahel gebietet über den Hochmut, eine der sieben Todsünden. Menschen wie sie werden von den unbarmherzigen Tugendwächtern, den Wardens, gejagt. Als man sie erwischt, wird sie gegen ihren Willen in die Academy of Sins gebracht. Dort soll sie lernen, mit ihrer Macht umzugehen – oder bei dem Versuch sterben. Für den Warden Asher ist Rahel die Chance, sich endlich zu beweisen. Freiwillig übernimmt er ihre Bewachung, nicht ahnend, dass sie alles infrage stellen wird, woran er glaubt. Und eine verbotene Leidenschaft in ihm weckt, die immer wieder in Konflikt mit seiner Pflicht gerät …
Coverabbildung und Inhaltsangabe: © Piper Verlag | Vanity Falling: Academy of Sins – Kari Vanadis
Tropes
Tropes – diese Story-Elemente erwarten dich:
- Dark Academia
- Forbidden Love
- Forced Proximity
- He falls First
- Enemies to Lovers
- Morally Grey
- Who did This To You?
- Seven Deadly Sins
- Personified Sins
Spice-Level
Spice-Level: (basierend auf meiner eigenen Meinung)
Der Romantasy-Anteil enthält subtile Anziehung und angedeutete Sinnlichkeit, bleibt aber zurückhaltend in der Darstellung. Emotionale und körperliche Nähe werden eher angedeutet als ausführlich beschrieben.
Meine Meinung zu "Vanity Falling"
„Vanity Falling: Academy of Sins“ von Kari Vanadis bildet den Auftakt der „Krone der Gefallenen“-Dilogie und spielt mit bekannten Motiven des Dark-Academia-Genres – düstere Atmosphäre, moralische Grauzonen und eine verbotene Verbindung zwischen Jäger und Gejagter. Die Grundidee hat mich sofort angesprochen: Eine geheime Akademie, in der Jugendliche mit übernatürlichen Kräften – geboren aus den sieben Todsünden – lernen sollen, ihre Gaben zu kontrollieren, während sie von einer mächtigen Organisation, den Wardens, gejagt und beobachtet werden. Besonders der Konflikt zwischen Rahel, der Sünde des Hochmuts, und Asher, ihrem Warden, versprach ein packendes Spiel aus Kontrolle, Verlangen und innerem Zwiespalt. Doch so sehr mich das Konzept neugierig gemacht hat, desto weniger konnte die Umsetzung mit meiner Erwartung Schritt halten.
Der Einstieg fiel mir nicht leicht – das Worldbuilding wirkte unausgereift und stellenweise widersprüchlich. Zwar wird man gleich mit einer Flut an neuen Begriffen, Regeln und Figuren konfrontiert, aber vieles davon bleibt vage oder unlogisch, was es mir schwer gemacht hat, wirklich in die Welt einzutauchen. Ich hatte oft das Gefühl, als würden mir gleichzeitig zu viele Informationen gegeben und doch entscheidende Erklärungen fehlen. Die Akademie selbst hätte so viel düstere Faszination bieten können, aber ihre Struktur, ihre Regeln und das Magiesystem dahinter blieben für meinen Geschmack zu oberflächlich. Gerade bei einer Geschichte, die mit moralischen Grauzonen und verbotenen Kräften spielt, hätte ich mir hier deutlich mehr Tiefe gewünscht.
Auch die Handlung konnte mich über weite Strecken nicht überzeugen. Nach einem eher holprigen Beginn entwickelt sich die Geschichte sehr langsam. Vieles plätschert im Mittelteil vor sich hin, es gibt zahlreiche Nebenhandlungen, die den Fokus zerstreuen, und die eigentliche Haupthandlung verliert sich mehr und mehr. Ich habe oft den roten Faden aus den Augen verloren, weil die Spannung kaum gehalten wurde. Zwar zieht das Tempo gegen Ende nochmal deutlich an, aber dann überschlagen sich die Ereignisse so plötzlich, dass es fast gehetzt wirkt. Die Auflösung fühlte sich für mich konstruiert an, als hätte man am Schluss alles möglichst schnell zum Abschluss bringen wollen – ohne den vorher aufgebauten Konflikten genug Raum zu geben, sich organisch zu entfalten.
Was die Charaktere betrifft, so blieb meine emotionale Verbindung zu ihnen seltsam distanziert. Rahel wird zwar als stolze, mächtige und gefährliche Protagonistin angekündigt – in der Umsetzung war sie für mich aber eher unsympathisch und schwer zugänglich. Ihre Entwicklung wirkt sprunghaft und wenig greifbar. Statt innerer Auseinandersetzungen oder echter Entwicklung, reagiert sie meist impulsiv, ohne dass ihre Entscheidungen nachvollziehbar gemacht werden. Auch Asher, der Warden, hätte das Potenzial gehabt, als innerlich zerrissener Gegenspieler Spannung zu erzeugen, doch stattdessen bleibt er passiv und erstaunlich konfliktlos. Gerade die Beziehung zwischen den beiden – die im Grunde das Herzstück der Geschichte darstellt – konnte mich überhaupt nicht erreichen. Es fehlte an emotionaler Tiefe, an Chemie, an wirklicher Entwicklung. Ihre Annäherung wirkte auf mich eher wie ein dramaturgischer Zweck als wie ein organisches, nachvollziehbares Band. Auch die Nebencharaktere wirkten als seien sie nur da, um Funktionen zu erfüllen, aber entwickeln keine eigene Stimme, keine Tiefe, keine Überraschung.
Der Schreibstil ist grundsätzlich flüssig und gut lesbar, bleibt aber erzählerisch eher schlicht. Zwar versucht die Autorin, eine düstere und sinnliche Stimmung aufzubauen, aber die Sprache bleibt meist nüchtern, ohne besondere Tiefe oder emotionale Wirkung. Die wechselnden Perspektiven zwischen Rahel und Asher hätten viel Raum geboten, um beide Figuren greifbarer zu machen und ihre inneren Welten erlebbar werden zu lassen, doch auch hier bleibt vieles schemenhaft, wie aus der Distanz beobachtet. Die Geschichte wird erzählt, aber nicht erlebt – zumindest nicht für mich.
Die eigentliche Stärke dieses Buches liegt in seiner Idee: Eine Welt, in der die Sünden zu Kräften werden, die ebenso verführerisch wie zerstörerisch sind, eingebettet in ein Machtgefüge aus Kontrolle, Angst und Rebellion. Doch so viel Potenzial blieb für mich ungenutzt. Ich konnte mich weder für die Figuren noch für die Handlung begeistern, habe oft den Faden verloren und musste mich stellenweise leider wirklich durch die Seiten kämpfen.
Vielleicht ist diese Geschichte für andere Leser*innen besser geeignet – wer sich gerne in symbolischen, düsteren Welten verliert und keine allzu tiefgehende Figurenentwicklung erwartet, könnte an der Geschichte dennoch Freude haben. Für mich hingegen war es ein zähes Leseerlebnis mit vielen verpassten Chancen.
Fazit
„Vanity Falling: Academy of Sins“ von Kari Vanadis ist eine Geschichte mit starker Grundidee, atmosphärischem Setting und inhaltlichen Schwächen. Worldbuilding, Handlung und Figuren bleiben leider hinter meinen Erwartungen zurück, und auch emotional konnte mich der Auftakt nicht erreichen. Für mich ein Roman, der mehr verspricht, als er hält.
Meine Bewertung


Altersempfehlung und Zielgruppe
„Vanity Falling: Academy of Sins“ richtet sich an Leser*innen ab 16 Jahren, die sich auf eine Geschichte mit düsterer Atmosphäre, moralischen Konflikten, unterschwelliger romantischer Spannung und einem symbolisch aufgeladenen Machtspiel zwischen Sünde und Ordnung einlassen möchten. Zwar bleiben explizite Szenen aus, doch die Thematik rund um Kontrolle, Manipulation und innere Zerrissenheit ist emotional fordernd und erfordert eine gewisse Reife im Lesen und Interpretieren.
Die Zielgruppe umfasst vor allem Leser*innen, die sich gerne in dunkle, symbolisch aufgeladene Welten fallen lassen, eine gewisse Geduld für langsame Entwicklungen mitbringen und emotionale Spannungsfelder zwischen Kontrolle, Rebellion und innerem Konflikt schätzen. Wer Geschichten liebt, in denen Moral nicht schwarz-weiß ist, sondern voller Grauzonen, wird sich im thematischen Kern dieses Romans wiederfinden.
Autor*in
Kari Vanadis liebt das geschriebene Wort. Am wohlsten fühlt sie sich im Fantasy-Genre, wo sie ihre eigenen Welten erschaffen kann, sie experimentiert aber auch gern mit anderen Einflüssen. Dabei legt sie Wert auf graue Charaktere, die Geschichten außerhalb von Gut und Böse erzählen. Mit „Secrets of Dublin: Verbotene Zauber“ veröffentlicht sie 2023 ihren Debütroman. Wenn Kari nicht gerade schreibt, verliert sie sich in stundenlanger Recherche um Kuriositäten, die sie zu neuen Geschichten inspirieren. Ihr Zuhause ist bei ihrem Mann und den zwei Töchtern in Kiel.
(Quelle + Infos: https://www.piper.de/autoren/kari-vanadis-7181)
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