Transparenz:
Dieser Beitrag enthält keine bezahlte Werbung, Kooperationen oder gesponserten Inhalte. Er spiegelt meine persönliche Meinung und Beobachtungen wider und dient ausschließlich zur Information.
Neu bei meinen Rezensionen: Das Spice-Level jetzt mit dabei!
Liebe Leserinnen und Leser,
ich möchte euch heute über eine spannende Neuerung bei meinen Buchrezensionen informieren. Ab jetzt stelle ich mein Rezensionssystem um und ergänze es um eine neue Komponente: das Spice-Level. In den kommenden Monaten werde ich außerdem versuchen, diese Komponente auch nachträglich in bereits veröffentlichte Rezensionen einzupflegen und mein Bewertungssystem insgesamt in diesem Punkt zu überarbeiten. Das Spice-Level der jeweiligen Geschichte wird dabei grafisch dargestellt und zusätzlich in einem kurzen, erläuternden Satz erklärt.
Warum dieser Schritt? Ganz einfach: Die Buchwelt hat sich verändert – und ich habe genau hingeschaut! Der Trend zu intensiveren, „würzigeren“ Liebesszenen ist heute nicht mehr nur auf Romantasy oder Dark Romance beschränkt, sondern lässt sich in nahezu allen Bereichen beobachten. Besonders durch die zunehmende Vielfalt an Genre-Crossover, wie etwa romantische Thriller oder Fantasy mit starkem Romance-Anteil, rückt das Thema „Spice“ immer stärker in den Vordergrund. Zudem werden Bücher zunehmend nach Tropes statt nach klassischen Genres eingeordnet – was Themen wie Tension, Slow Burn oder Enemies to Lovers besonders hervorhebt.
In den sozialen Medien sind es vor allem die sogenannten „Spicy-Szenen“, die Aufmerksamkeit erregen und rege diskutiert werden. Viele Leser*innen suchen genau diesen gewissen „Kick“ in ihren Büchern.
Auch bei meinen persönlichen Besuchen in Buchhandlungen habe ich festgestellt, dass immer häufiger gezielt nach Büchern mit mehr „Spice“ und Spannung gefragt wird. Leser*innen wollen nicht nur eine romantische Story, sondern auch ein gewisses Maß an Tension und Leidenschaft – und wenn diese fehlt, wird das Buch oft links liegen gelassen.
Das finde ich persönlich sehr schade, denn eine Geschichte besteht aus viel mehr als nur dem Spice. Die Charakterentwicklung, die Handlung, das Worldbuilding und die emotionale Tiefe machen für mich eine gute Geschichte aus. Spice ist nur ein Teil davon – oft ein spannender, aber eben nicht der einzige. Denn zwischen Schwarz und Weiß gibt es viele feine Zwischentöne: Es sind nicht nur leidenschaftliche Liebesbeziehungen, die eine Geschichte tragen können, sondern auch tiefe Freundschaften, Familienbande, Loyalität, Verbundenheit und persönliches Wachstum. Die Anziehung zwischen zwei Menschen muss nicht immer körperlich oder romantisch sein, um kraftvoll zu wirken – manchmal reicht ein Blick, ein stiller Moment oder eine echte Freundschaft, die über Kapitel hinweg wächst. Auch das ist wertvoll und erzählenswert.
Diese Entwicklung ist dabei längst nicht mehr nur im New Adult- oder Adult-Bereich zu beobachten. Auch im Young Adult-Bereich hat sich in den letzten Jahren einiges getan. Während vor etwa zehn Jahren romantische Elemente in Jugendbüchern meist noch zurückhaltend und blumig dargestellt wurden – etwa durch zarte Küsse, bedeutungsvolle Blicke oder dezente Andeutungen – finden sich heute deutlich ausführlichere Beschreibungen und intensivere Szenen. Der Umgang mit Intimität und Anziehung wird auch im Jugendbuch offener, selbstbewusster und direkter erzählt. Diese Veränderung spiegelt sicherlich auch das veränderte Mediennutzungsverhalten und die gesellschaftliche Entwicklung wider, in der junge Leser*innen ganz andere Bezugspunkte haben als frühere Generationen.
Für die Bewertung des Spice-Levels orientiere ich mich am Romance.io Steam Rating Guide, der klare und hilfreiche Richtlinien für die Einordnung von Liebesszenen bietet.
Meine Bewertung sieht dabei folgendermaßen aus:
Level 1: Flirty
Sanfte Andeutungen
Inhalt:
• Keine expliziten Szenen
• Zärtliche Berührungen, zarte Küsse, sehnsüchtige Blicke
• Emotionale Nähe steht im Vordergrund
• Szenen blenden vor dem Sex aus (Fade-to-Black) oder passieren off-page
• Jugendfrei – ideal für Teenager-Leser*innen
️ Sprache & Stil:
• Blumig, romantisch, zurückhaltend
• Fokus auf Gefühl statt Körperlichkeit
• Atmosphärisch, oft poetisch
• Gängig in: Young Adult, Cozy Romance, Low-Spice Fantasy, Dark Academia
Level 2: Sparkling Flame
Leicht gewürzt
Inhalt:
• Einzelne on-page Szenen mit dezentem Detailgrad
• Körperliche Nähe wird angedeutet oder zart beschrieben
• Kaum anatomische Begriffe
• Intimität & Emotion wichtiger als Erotik
️ Sprache & Stil:
• Sinnlich, elegant, andeutend
• Viel Subtext & Atmosphäre
• Szenen oft im Zwielicht – Fade-to-Black oder metaphorisch
• Gängig in: Romantasy, New Adult, Dark Academia
❤️ Mögliche Szenentypen:
• Erste Küsse, zitternde Hände am Rücken, „er beugte sich zu ihr…“
• Off-page Sex mit starker emotionaler Bedeutung
• Sinnliches Worldbuilding in Fantasy-Welten
Level 3: Spice Me Up
Mittelstark
Inhalt:
• Mehrere on-page Szenen
• Detaillierte körperliche Nähe, ohne pornografisch zu sein
• Balance zwischen Handlung & Erotik
• Sex hat emotionale oder erzählerische Relevanz
️ Sprache & Stil:
• Mal blumig, mal direkt – keine Vulgärsprache
• Körperreaktionen werden spürbar gemacht
• Zärtlich, aber klar in der Darstellung
• Gängig in: New Adult, romantische Fantasy, softer Dark Romance
❤️ Mögliche Szenentypen:
• On-page Sex, aber stilvoll erzählt
• „Heat“ wird spürbar, ohne explizite Sprache
• Dirty Talk leicht angedeutet, kein Kink-Content
Level 4: Blazing Fire
Deutlich intensiv
Inhalt:
• Häufige, explizite Sexszenen mit Detailtiefe
• Körper & Lust stehen im Fokus – oft als Teil der Charakterentwicklung
• Kinks, Machtgefälle oder Rollenspiele können vorkommen
• Erotik prägt die Beziehung zwischen den Figuren
️ Sprache & Stil:
• Direkt, sinnlich bis anzüglich, stellenweise explizit
• Dirty Talk, intensives körperliches Vokabular möglich
• Kein Fade-to-Black mehr – alles passiert on-page
• Gängig in: Dark Romance, High-Spice Romantasy, NA, BDSM-Fiction
❤️ Mögliche Szenentypen:
• Machtgefälle (z. B. Dom/Sub), Soft Kinks
• Szenen, in denen Lust- und Kontrollmotive Thema sind
• Emotional & körperlich verbunden, Sex als Handlungselement
Level 5: Burn Baby, Burn
Stark ausgeprägt
Inhalt:
• Explizite Erotik als zentraler Bestandteil der Handlung
• Zahlreiche on-page Szenen, häufig mit BDSM, Taboo oder Reverse Harem-Elementen
• Enthält ggf. Spanking, Bondage, Breath Play, Praise/Deg Talk, Blood Play etc.
• Triggerwarnungen oft notwendig
• Körperliche Dominanz verschmilzt mit emotionaler Abhängigkeit
️ Sprache & Stil:
• Derb, roh, intensiv – erotisch bis provokant
• Direktes Vokabular, anatomische Begriffe & Dirty Talk häufig
• Kein Raum für Andeutungen – hier wird gezeigt, nicht versteckt
• Gängig in: Erotica, Dark Romance, Taboo Romance, Reverse Harem
❤️ Mögliche Szenentypen:
• Harte Kinks, Szenen mit Grenzverschiebung
• Dominanzspiele, Kontrolle & Hingabe
• Sex ist narrative Dynamik – kein Beiwerk
Mit dieser transparenten Darstellung möchte ich euch helfen, noch gezielter Bücher auszuwählen, die zu eurem Geschmack passen.
Insgesamt habe ich den Eindruck gewonnen, dass dieser Trend – das verstärkte Augenmerk auf „Spice“ und Tension – ein Spiegel der aktuellen Lesegewohnheiten ist, die intensivere emotionale und sinnliche Erfahrungen suchen, unabhängig vom Alter oder Genre. Das zeigt, wie dynamisch, mutig und facettenreich die heutige Buchwelt geworden ist.
Ich freue mich sehr auf euer Feedback zu diesem neuen Feature und hoffe, dass es euch dabei hilft, eure nächsten Lieblingsbücher noch leichter zu finden!
Herzliche Grüße,
Eure Elchi
Ihr seid gefragt!
Wie gefällt euch die Ergänzung bezüglich des Spice-Levels? Findet ihr es hilfreich? Gehört ihr zu den Leser*innen, denen ein gewisser Grad an Spice wichtig ist oder hat dieser absolut keine Bedeutung für euch?
Ich bin gespannt auf eure Meinungen – teilt eure Gedanken gerne in den Kommentaren!
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